UniService Digitalisierung Lehre (UDL)

Exkurs: Eigenständigkeit

Was ist eine eigenständige Leistung (und was nicht)?

Die Diskussion darüber, wie eine eigenständige Prüfungsleistung angesichts der üblichen digitalen Arbeitsumgebungen überhaupt definiert werden kann, ist nicht abgeschlossen. Nach derzeitigem Stand können aber folgende Formulierungen als Entscheidungshilfe Verwendung finden (vgl. zu den Formulierungen Thomas Hoeren, Peter Salden [Hrsg.], Didaktische und rechtliche Perspektiven auf KI-gestütztes Schreiben in der Hochschulbildung, 2023, S. 33):

  • „Eine eigenständige Prüfungsleistung liegt dann nicht mehr vor, wenn die Ergebnisse nicht auf eigener Grundlage fußen, also das für die Lösung der Prüfungsleistung erforderliche Wissen nicht von den Studierenden stammt
  • Eine eigenständige Leistung ist hingegen anzunehmen, wenn der Output des KI-Tools lediglich aus ergänzenden Formulierungsvorschlägen besteht, ohne den Studierenden die Lösung für die Prüfungsaufgabe abzunehmen, oder wenn der Output lediglich als Gedankenanstoß genutzt wird.“

Allerdings ist der Begriff der Eigenständigkeit diskutabel. So ist fraglich, ob bei einem präzisierten Arbeitsbefehl, der vorhandenes, für die Prüfung relevantes Wissen erfordert, nicht bereits eine eigenständige Leistung angenommen werden kann. Dies hängt ausweislich des oben referenzierten Rechtsgutachtens gegebenenfalls von den Anforderungen der einzelnen Fächer oder Fachgruppen ab.

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